Kein gutes Jahr für die Zürcher – steht Zürich United vor dem Aus?

Ja, das klingt wie eine typische Schlagzeile eines Boulevard-Blattes, die zum Lesen animieren soll.

Es war wieder eine intensive und fantastische Woche in der tschechischen Hauptstadt. Unsere elf Teams, verteilt auf neun Kategorien, sind im Grunde alle sehr, sehr weit gekommen. Für Gold hat es dieses Jahr in einer Kategorie gereicht, nämlich bei den B12 Turtles. Sie haben somit erfolgreich den Titel verteidigt. Herzliche Gratulation an das gesamte Team und den Staff, wir sind stolz auf euch!

Die B13 Weasels, B14 Lions und die G14 Sharks holten sich die Bronzemedaille in ihrer Kategorie, auch ihnen gratulieren wir herzlich!

Betrachtet man die Entwicklung von Zürich United über die letzten Jahre, dann kann man durchaus von einer Erfolgsgeschichte sprechen. Vor einigen Jahren konnten wir noch nicht so viele Erfolge verbuchen. In den letzten zwei bis drei Jahren waren wir jedoch ein Garant für die vorderen Plätze. Dies spiegelt sich auch immer wieder in den Gesichtern aller Teilnehmenden wider. Man gewinnt zusammen und man verliert zusammen. Unsere Fotografen haben unzählige Bilder eingefangen, die die Emotionen vermitteln, welche in Prag immer wieder aufkommen, und das ist einfach herrlich! Vielen Dank fürs Einfangen dieser Momente.

Dieser Erfolg ist sicherlich der Strategie zu verdanken, die wir vor ein paar Jahren eingeschlagen haben, um mit einem starken Teilnehmerfeld bei den Prague Games anzutreten.

Ein sehr guter Entscheid war auch der Wechsel des Hotels. Die Qualität und Vielfalt des Frühstücks sind um einiges besser, und man fragt sich, warum wir das nicht schon früher gemacht haben. Auch die Zusammenarbeit mit dem Hotel war super. Gewisse Details lassen sich sicherlich noch optimieren.

Insgesamt waren die Prague Games erneut eine fantastische Woche für Jung und Alt. Schön, dass so viele dabei waren!

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Ich möchte aber auch die Schattenseite des Ganzen aufzeigen und auf das Thema des Beitrages zurückkommen. Es heisst immer: «Es ist nicht alles Gold, was glänzt», und das ist auch bei uns der Fall.

Dieses Jahr gab es jedoch ein paar Vorfälle, die ich als Präsident einfach nicht akzeptieren kann, und dies muss auch mal gesagt werden. Wir alle aus dem OK investieren viel Zeit und Herzblut in das Projekt. Bezahlt werden wir dafür nicht, aber selbst wenn, rechtfertigt das nicht, was passiert ist.

Unsere Sportchefs mussten sich von einigen Eltern, aber auch Spieler:innen, respektlose und freche Mails gefallen lassen. Es ging sogar so weit, dass wiederholt anonyme Drohungen ausgesprochen wurden. Offenbar haben einige ein Problem mit unserer Philosophie, die wir seit ein paar Jahren umsetzen. Wie oben beschrieben, scheint diese jedoch richtig zu sein. Wir wollen nicht mit 20 Teams nach Prag fahren, weil das den Rahmen sprengen würde und wir diese Verantwortung nicht übernehmen wollen. Es ist es nun mal so, dass die Selektion entscheidend für die Teamzusammenstellung ist. Auch dieses Jahr mussten wir rund 100 Jugendliche zu Hause lassen. Natürlich ist das eine enorme Zahl, und damit enttäuschen wir viele. Aber es geht einfach nicht, dass wir uns Korruption und Inkompetenz unterstellen lassen und auch noch bedroht werden! Die Selektion ist transparent und ehrlich und wird von verschiedenen Trainern aus unterschiedlichen Clubs durchgeführt. Manchmal reicht die Leistung einfach nicht und das muss akzeptiert werden.

Dieser Umstand hat bei uns im OK zu Gesprächen über die Zukunft geführt, die wir nach Abschluss der Prague Games 2024 noch zu Ende bringen müssen. Es ist aktuell alles möglich: pausieren, Zürich United auflösen oder weitermachen mit deutlichen Ansagen und Standards. Wir sind ein Verein mit einer Idee und einem Konzept und keine Wünsch-dir-was-Organisation. Wir arbeiten alle ehrenamtlich, und solche Momente trüben die Freude erheblich.

Grüsse Tino